Rezension – „Die Sprache der Blumen“
Vor einigen Wochen erschien mit „Die Sprache der Blumen“ nach zwei Episodenwerken und einer Kurzgeschichtensammlung der erste Roman von Sven Haupt. Wenn man bedenkt, dass ich das Werk vorab lesen durfte, kommt die Rezension sehr spät … aber es hat etwas gedauert, dieses dichte Werk zu verarbeiten.
Ein mies gelaunter, sprechender Schimpanse namens George beobachtet, wie aus einem riesigen Kokon eine junge Frau schlüpft. Mit dieser skurrilen Szene eröffnet Sven Haupt seinen ungewöhnlichen Roman „Die Sprache der Blumen“. Lilian, wie sich die junge Frau bald nennt, hat keine Erinnerungen an die Zeit vor ihrer „Geburt“ und erkundet mit ihrem wenig hilfreichen Begleiter den seltsamen Wald, in dem sie erwachte. Die ungewöhnliche Gegend, so offenbart ihr George, ist genauso wenig real wie sie selbst …
Mehr über diesen Roman zu erzählen, birgt eine riesige Spoilergefahr, daher nur so viel: Nach und nach steigt man als Leser dahinter, dass sich die Geschichte um den uralten Kampf zwischen dem Konstruktiven und dem Destruktiven, der schöpfenden und der zerstörerischen Kraft, um Gut und Böse dreht. Das wäre an und für sich nicht neu, wohl aber die Frage, wie sich das Böse ein für alle Mal überwinden lässt. Was sich nun sperrig anhört, ist glücklicherweise alles andere als verkopft ausgefallen. Egal, ob es nun die Bäume sind, die auf den ersten Blick nur bierseligen Unfug von sich zu geben scheinen, die bissigen Bemerkungen des Schimpansen Georges oder die knuffigen „Putzmuffel“ sind – der Roman macht Spaß. Die gesamte Welt, in der sich Lilian befindet, sprüht nur so von fantasievollen Einfällen. Sven Haupt tänzelt mit schwungvollen Worten und einer bemerkenswerten Leichtigkeit auf philosophischen Themen, nur um einen im letzten Drittel (und speziell nach den letzten Seiten) sehr nachdenklich werden zu lassen.
Fazit: Sag es durch die Blume. Sven Haupt hat mit „Die Sprache der Blumen“ einen außergewöhnlichen SF-Roman geschaffen, der mit viel Fantasie und philosophischem Tiefgang begeistert. Absolute Leseempfehlung.
✨Klappentext ✨
„Wer bin ich? Wo bin ich? Wer oder was ist für mein Schicksal verantwortlich?“
Eine Frau erwacht ohne Gedächtnis in einem unbekannten Wald. Sie weiß nicht, wer sie ist und woher sie kommt. Ihre einzige Gesellschaft ist ein wenig hilfreicher, sprechender Schimpanse. Sie trifft auf bizarre, redende Pflanzen, die sie nicht versteht, und merkwürdige Wesen, die sie verfolgen. Gefährliche Begegnungen nehmen ihr fast den Mut in die Geheimnisse dieses Waldes vorzudringen. Dennoch ist sie fest entschlossen, das Rätsel dieser beängstigenden Welt zu ergründen. Sie sucht Antworten auf ihre Fragen.
Erschienen im Mystic Verlag
ISBN: 9783947721443
Seitenzahl TB: 288
Preis TB: 12,99 €
Auch als E-Book für 4,99 € erhältlich