Rezension – „Nachbarn“
Im Jahr 2370 lebt die Menschheit auf dem Mars und der Erde in Städten unter gigantischen Kuppeln. Als Bren nach einem Unfall auf dem Mars Zwangsurlaub auf der Erde machen muss, bemerkt sie, dass ihre Schwester Cay verschwunden ist. Sie begibt sich auf die Suche nach ihr und stößt schließlich vor dem ominösen Nachtclub ‚Alien Neighbours‘ auf sie – doch Cay erinnert sich nicht an sie …
Ich gebe zu, etwas anderes erwartet zu haben. „Nachbarn“ zeichnet nicht nur eine dystopische Zukunft, sondern weist auch einen deutlichen Fantasy-Einschlag auf. Wenn man so will, ist dieser Aspekt auch mein Problem mit der Geschichte – ich mag persönlich keine Fantasy-Erklärungen in einer SF/Dystopie.
Doch von dieser persönlichen Präferenz abgesehen ist „Nachbarn“ ein Lesevergnügen. Nele Sickel hält bzw. steigert gekonnt die Spannung und begeistert mit ihrem eleganten Schreibstil. Eindringlich zeichnet sie die trostlose Atmosphäre einer Menschheit, die sich unter ihren Kuppeln von der Natur vollständig entfremdet hat.
Ihre Protagonistin Bren begeistert durch Ecken und Kanten. Auch die weiteren Charaktere – der Dealer Nate, Sioh und der mysteriöse Aaron – sind gut gezeichnet.
Fazit: „Nachbarn“ konnte mich nicht restlos überzeugen, dennoch ein gut geschriebener und ungewöhnlicher Roman, dem ich 3,5 Sterne und eine Empfehlung ausspreche.
Klappentext
Die Erde im Jahr 2320. Giftige Luft und verheerende Stürme haben die Menschheit unter gläserne Kuppeln getrieben. Im Gedränge der Stadt sucht die siebzehnjährige Bren ihre Schwester Cay. Dabei hört sie Gerüchte von Entführungen, einem mysteriösen Club und uralten Legenden. Bren schenkt ihnen keine Beachtung. Doch dann taucht Cay wieder auf – und sie ist nicht mehr dieselbe.
Buchdaten
erschienen im Talawah Verlag, ISBN: 978-3-947550-487, 260 Seiten, auch als E-Book erhältlich
Webseite der Autorin: https://www.perpetuum-narrabile.de/