Jahresrückblick 2019

Jahresrückblick 2019

In wenigen Tagen neigt sich 2019 und ein ganzes Jahrzehnt dem Ende entgegen. Da meine Wenigkeit tatsächlich einmal über die Feiertage Urlaub hat – in der Handel/Logistik-Branche ein achtes Weltwunder – gibt es meinen Wortwelt-Jahresrückblick etwas früher.

2019

Das Autorenleben ist eng verwoben mit den weiteren Leben, die man so lebt. 2019 war in vielerlei Hinsicht durchwachsen, entsprechend fiel auch das Autorenjahr aus.

Neben hauptberuflichen und privaten Herausforderungen hatte ich ein herrliches Talent, mir auch (über)ambitionierte Ziele in meiner Welt der Worte zu setzen. Autor, Herausgeber, Blogger, Verlagshelfer – es wurde zu viel. Hinzu kommt, dass man auch nicht jünger wird bzw. realisieren muss, dass der Kindskopf eben mittlerweile auf einem Mittdreißiger-Körper ruht. 2020 wird hauptberuflich ein forderndes Jahr …

Kurz und gut: Ein Innehalten und das Setzen von Prioritäten wurde notwendig. Was ist mir wichtig? Was kann ich stemmen?

Die erfreulichen Dinge: Veröffentlichungen

„Virtuelle Welten“ erschien nach fast zweijähriger Bearbeitung – und wurde besser, als ich mir zu Anfang erhoffte. Neben einem eigenen Beitrag konnte ich 19 wundervolle Geschichten zusammentragen, die gemeinsam einen starken Sammelband ergeben. Daher freut es mich ganz besonders, dass diese Anthologie bislang durchweg auf positives Echo stößt.

Darüber hinaus erschienen vier Kurzgeschichten von mir:

  • „Der magische Kristall“ (Märchen) in „Zaubermärchenwald“
  • „Die Phase“ (SF) in „Alien Eroticon“
  • „Sei vorsichtig mit deinen Wünschen“ (Dark Fantasy, mit J. J. McBlack) in „Knochenzart“
  • „Der Geruch von frischgemähtem Gras“ in der Anthologie des 5. Bubenreuther Literaturwettbewerbs

Wie geht es weiter?

Vier Herausgeberprojekte wollen fertiggestellt werden: „Bibbernacht“, „Fast menschlich“, „Dunkle Rituale“ und „respekTiere“ – wohl auch in dieser Reihenfolge. Die Verzögerung von „Bibbernacht“, die ursprünglich im Herbst 2019 erscheinen sollte, hat den Zeitplan der letzten beiden Sammlungen natürlich erneut beeinflusst (*seufz*), aber 2020 halte ich nun als VÖ-Zeitraum für jede einzelne Anthologie für realistisch. Danach wird es kein neues Herausgeber-Projekt geben. Eine Zeit lang zumindest.

Als Blogger und Verlagshelfer bleibe ich aktiv, wenn auch in deutlich reduzierterem Umfang. Für den Mystic Verlag werde ich weiterhin die Webseite pflegen, halte mich ansonsten aber heraus. Für den Eridanus Verlag betreue ich weiterhin den Instagram-Auftritt. Der Blogger wird spontan aktiv, wenn das Bedürfnis kommt, ein bestimmtes Buch zu rezensieren.

Der Fokus wird auf eigenen Projekten liegen, denn einige meiner Charaktere sind aktuell sehr ungeduldig mit mir … Wann „Die Reise zum Loch Lomond“ (Kinderbuch), „Zugriff verweigert“ (SF / Cyberthriller) und „Der Ruf der Anderswelt“ (Urban Fantasy) fertig sein werden und wo und wie sie dann erscheinen, steht noch nicht fest.

Mit „Der App-Dämon“ (Gruselgeschichte für Jugendliche), „Die Bestie von Perth“ (Dark Fantasy) und „Erida“ (SF) sind allerdings einige Kurzgeschichten entstanden, die im kommenden Jahr in den Sammlungen „Bibbernacht“, „Dunkle Rituale“ und „Fast menschlich“ veröffentlicht werden.

Lesehighlights 2019

Als Leser war das Jahr erfreulich. 37 Bücher habe ich in diesem Jahr geschafft, darunter fast 30, die auch 2019 erschienen sind. Bis auf eine Ausnahme – welche das ist, dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein – waren es vor allem Werke unbekannterer Autor*innen aus Kleinverlagen und dem Selfpublishing, die nach meiner Auffassung mehr Beachtung verdienen.

„Mentira – Stadt der Lügen“ (Christina Hiemer) – Der Auftakt der dystopischen Dilogie feierte im Dezember 2019 bei Impress Wiederveröffentlichung. Es war ein Highlight des vergangenen Jahres und wurde es (dank Re-Read) auch in diesem Jahr. „Mentira“ begeistert durch eine gelungene Mischung aus Dystopie, Young Adult Fantasy und einem dezenten Romance-Spritzer. Ich freue mich schon, wenn bereits im Februar 2020 Fortsetzung und Abschluss erscheint.

„Brüder der Finsternis“ (Jacqueline Mayerhofer) – Space Operas, die nicht auf ausgetretenen Pfaden wandeln, sind selten geworden. „Brüder der Finsternis“ hat zwar einen nicht zu leugnenden Star Wars – Einschlag, begeistert aber neben Action und Schauwerten mit gesellschaftskritischen und auch philosophischen Aspekten. SF at it’s best.

„Wellensang – Ein Limfjord Saga“ (Anna Eichenbach) – Das Romandebüt von Anna Eichenbach ragt aus der Masse des Historien-Kitschs heraus und kann trotz leichter Schwächen durch gelungen gezeichnete Charaktere, Spannung und eine wundervolle Sprache begeistern.

„Zwischen Eisblumen und Immergrün“ (Nancy Pfeil) – Kurz nach dem gelungenen Abschluss ihrer High Fantasy Trilogie Thalél Malis kehrte Nancy Pfeil mit einem wunderschönen, fantasievollen Märchen über die vier Jahreszeiten in die Welt ihrer Saga zurück. Ein wundervolles Werk für alle großen und kleinen Träumer.

„Die Offenbarung des Uhrwerks“ (Sven Haupt) – Ein außergewöhnliches Werk, das Steampunk, Science-Fiction und Fantasy verbindet. Sven Haupt philosophiert in 12 aufeinander aufbauenden Geschichten über die Menschheit, was ihm trotz diesem kopflastigen Ansatz sehr unterhaltsam gelingt.

„Goulard Saga, Ep. 4“ (Anna Neunsiegel) – Mystisch, mitreißend, überraschend und geheimnisvoll ging es mit der Jugend-Fantasy-Serie weiter. Neben dem außergewöhnlich malerischen Erzählstil der Autorin profitiert der vierte Band nun dadurch, dass die Serie in voller Fahrt ist.

„Die Spur der weißen Kreise“ (Eckhard Bausch) – Der Auftakt der High Fantasy Hexalogie „Die Dunstein Chroniken“ begeistert durch eine detailliert ausgearbeitete Welt und eine episch angelegte Geschichte. Oppulent und faszinierend.

„Cataleya – Der Drache in dir“ (Jacqueline V. Droullier) – Mit dem ersten Band ihrer „Cataleya“-Dilogie ist der Autorin ein frischer Jugend-Fantasyroman gelungen, der mit einer sympathischen Protagonistin, der Vermeidung genretypischer Klischees und mit viel Herz, Spannung und Humor bis zur letzten Seite fesselt.

„Das Institut“ (Stephen King) – Neue Veröffentlichungen des Altmeisters empfand ich in den vergangenen Jahren als zwiespältige Angelegenheit, aber mit „Das Institut“ hatte Ol‘ Steve einen Höhenflug. Sicher, es braucht mal wieder ein bisschen, bis es Fahrt aufnimmt – das sind wir ja mittlerweile von ihm gewohnt ^^ – aber dann fliegen die Seiten nur so dahin. Seit „Der Anschlag“ hat mich kein King-Werk mehr so gefesselt, wie dieses.

„Virtuelle Welten“ – Es war nicht nur eine Veröffentlichung – die ich stets als Highlight betrachte – sondern auch ein Lese-Highlight 2019. Es handelt sich schließlich um eine Anthologie und 19 der 20 enthaltenen Geschichten stammen nicht von mir. Ich hatte lediglich das Vergnügen, als begeisterter Leser diese literarischen Häppchen als Erster zu goutieren und anschließend in einem schönen Sammelband aufzubereiten. Ganz unbescheiden betrachte ich „Virtuelle Welten“ daher als eine der gelungensten SF-Anthologien auf dem Markt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert