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Category: An Afternoon in Utopia

Mein gelegentlich geführter Blog über Bücher, Filme, Events und allem, was in meiner Welt der Worte sonst noch der Erwähnung wert ist

Rezension „Die Vollkommenen: Perfektes Design“ (Anna Lena Diel)

Rezension „Die Vollkommenen: Perfektes Design“ (Anna Lena Diel)

„(…) achten Sie mal darauf, wonach die Menschen fragen, wenn Sie zu uns in die Praxis kommen. Mir gegenüber hat jedenfalls noch niemand den Wunsch geäußert, dass sein Kind tiefsinnig, albern, neugierig oder gar genügsam sein soll.“ (S. 230) Deutschland, ca. in einigen Jahrzehnten. Genetic Editing ist so verbreitet wie heutzutage kosmetische Eingriffe – und genauso, wie „Schönheitsoperationen“ nicht für jeden erschwinglich sind, verhält es sich mit genetischen Eingriffen. Der junge Genetik-Ingenieur Veit gehört mit seinen 32 Edits zwar gerade…

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Rezension „Klima Korrektur Konzern“ (Uwe Post)

Rezension „Klima Korrektur Konzern“ (Uwe Post)

In naher Zukunft. IT-Nerd Phil verliert seinen Job und nimmt eher widerwillig eine Stelle als Admin bei einer Firma an, die mit modifizierten Algen die CO2-Bindung vorantreiben möchte. Nach und nach freundet er sich mit der Idee und dem unkonventionellen Team an – bis das Projekt sabotiert wird und Phil der Hauptverdächtige zu sein scheint … Rezension „Klima Korrektur Konzern“ ist einer jener seltenen Romane, die aus mehreren Gründen begeistern. Zunächst ist anzumerken, dass es handwerklich nichts zu beanstanden gibt….

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Rezension „Am Anfang war das Bild“

Rezension „Am Anfang war das Bild“

Die Keimzelle einer jeden Geschichte sind Gedanken, die sich als Bilder vor den geistigen Augen der Verfasser:innen manifestieren. Für die Sammlung „Am Anfang war das Bild“ nahm das Herausgeber-Trio, bestehend aus der Autorin Aiki Mira und den Grafikern Ulli Bendick und Mario Franke, den Autor:innen diese Genesis vorweg: In einer Ausschreibung wurden Geschichten zu den Werken von Bendick und Franke gesucht (Auswahl: Online-Ordner). Die gewählten Beiträge erhielten im Anschluss eine zusätzliche Illustration. Das Experiment ist geglückt: Mit „Am Anfang war…

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Rezension „EXODUS 43“

Rezension „EXODUS 43“

Nach druckbedingter Verzögerung ist die für den Oktober 2021 angekündigte 43. Ausgabe von EXODUS im November erschienen. Elf neue Kurzgeschichten, eine mehrseitige Galerie mit den Werken von Hubert Schweizer sowie Lyrik und Grafiken zu jeder Geschichte werden geboten. Die Highlights Aiki Mira: „Vorsicht synthetisches Leben“ – Zu seinem 40. Geburtstag bekommt Tom von seiner Frau ein Biosenti geschenkt. – Mit dem Auftakt gibt es gleich eine der besten SF-Kurzprosa-Beiträge des Jahres. Aiki Mira zeichnet in ihrer Geschichte mit detaillierter Betrachtung…

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Rezension „Überlebensprogramm: Science-Fiction-Erzählungen“

Rezension „Überlebensprogramm: Science-Fiction-Erzählungen“

Man kann auf die seltsamsten Wege neue Autoren entdecken. Auf Dieter Rieken bin ich nicht durch eine Empfehlung, Rezension oder Leseprobe gestoßen, sondern durch eine Reihe Buchbesprechungen, die er auf dem Portal „deutsche-science-fiction.de“ veröffentlichte. Diese beeindruckten mich nicht nur durch ihre treffenden Analysen, sondern auch durch einen strukturell und sprachlich bemerkenswert ausgereiften Stil. Sein Sammelband „Überlebensprogramm“ enthält fünf Science-Fiction-Erzählungen, von denen die längere Eröffnungsgeschichte „43 Meter“ an der Grenze zur Novelle kratzt. So unterschiedlich die Geschichten sind, so einen sie…

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Rezension „Sturm über dem Rheintal: Die verlorenen Söhne“

Rezension „Sturm über dem Rheintal: Die verlorenen Söhne“

Eskapismus kann man diesem Roman nicht vorwerfen. Verschwörungstheorien, Medienmanipulation, kulturelle Differenzen – „Sturm über dem Rheintal: Die verlorenen Söhne“ extrapoliert, was um uns herum geschieht, in eine Welt nach dem Klimawandel. Die „verlorenen Söhne“ als MacGuffin beschreibt gut das Phänomen von absurden Verschwörungstheorien, die trotz haltloser Argumentation erschreckende Eigendynamiken annehmen (Stichwort: Bill Gates und Chip-Impfungen, Corona gibt es nicht). Auch das unterschwellige Misstrauen verschiedener Kulturkreise innerhalb einer Gesellschaft erfährt eine Betrachtung. Es dauert ein wenig, bis der Roman in Fahrt…

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Rezension „EXODUS 42“

Rezension „EXODUS 42“

Alle (halbe/dreiviertel) Jahre wieder … erscheint eine neue Ausgabe von EXODUS, dem langjährigen Magazin für Science-Fiction-Stories und phantastische Grafik. Die aktuelle Nummer 42 bietet das, was man als Stammleser erwartet – und daher Liebhabern hochwertiger Science-Fiction empfohlen werden kann: Ein Dutzend abwechslungsreicher und gelungener Kurzgeschichten, die ebenso abwechslungsreich und gelungen grafisch begleitet werden. Zwischen den Geschichten gibt es Kurzcomics und Lyrikbeiträge; die mehrseitige Galerie präsentiert eine Werkschau von Simon Lejeune, der auch das grandiose Titelbild beisteuerte. Story für Story „Nachtschicht“…

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Rezension – Thron aus Sturm und Sternen: Seelendonner

Rezension – Thron aus Sturm und Sternen: Seelendonner

Die breite Leserschaft ist undankbar. Einerseits wird vielfach darüber geklagt, man bekäme auf dem High-Fantasy-Segment nur noch die Variation der Kopie serviert; andererseits werden experimentierfreudige Werke dann doch links liegen gelassen oder mit dem Stempel „Special Interest“ versehen. Eine bemerkenswerte Gratwanderung gelang Annie Waye mit ihrem Debütroman „Seelendonner“, der den Auftakt zur Dilogie „Thron aus Sturm und Sternen“ bildet. Abseits der bekannten Pfade, die Autoren mit Doppel-R-Initialen bewanderten (und die von Heerscharen Autor*innen im Anschluss ausgetreten wurden und immer noch…

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Rezension – Waypoint FiftyNine

Rezension – Waypoint FiftyNine

Das Waypoint Fiftynine ist eine abgeranzte Weltraumkneipe auf einer Raumstation, welche sich in unmittelbarer Nähe zu einem Dimensionsportal befindet. Hier kehren (mehr oder weniger freiwillig) Weltraumreisende jeden Couleurs ein und geben ihre (mehr oder weniger glaubwürdigen) Geschichten bei einem Bierbrunnen oder dem berüchtigten Fiftyniner zum Besten. Frachtführer, Touristen, Politiker, Schmuggler, Kleinganoven, Besatzungsmitglieder mit unglücklichen Uniformfarben, aber auch Dämonen, Nonnen aus dem Mittelalter, Wikinger und Einhörner erzählen von waghalsigen Außenmissionen, Zeitreisen, dem Ende des Universums oder Urlauben mit defekten Universalübersetzern. „Waypoint…

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Rezension – „In Samhains Schatten“

Rezension – „In Samhains Schatten“

Gemäß den keltischen Mythen ist die Anderswelt ein Ort, den sich die Seelen der Verstorbenen mit allerlei unheimlichen Wesen teilen. An manchen Plätzen, speziell in den Geisternächten, ist der Übergang zwischen den Welten fließend. „In Samhains Schatten“ ist eine Sammlung unheimlicher Geschichten, die sich dem Mythos der Anderswelt angenommen hat. Nachzehrer, Bestien, geisterhafte Erscheinungen, Untote und Dämonen sind nur einige der Geschöpfe, die in den neunzehn Geschichten auftauchen. Manche Autoren haben sich merklich intensiv mit den Sagen und der Folklore…

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