Rezension – „Mentira: Stadt der Verstoßenen“ (2)

Rezension – „Mentira: Stadt der Verstoßenen“ (2)

Der Auftakt der dystopischen Fantasy-Dilogie von Christina Hiemer Autorin war eines meiner großen Lesehighlights 2018. Die Erwartungen an die zweite Hälfte der Geschichte waren entsprechend hoch – und wurden glücklicherweise erfüllt.

Klappentext

**In einer Welt, in der Lüge regiert, wird die Wahrheit zur Bedrohung**

In der Schattenstadt, in der die Lüge allgegenwärtig ist, weiß Melia schon lange nicht mehr zu sagen, wer Freund und wer Feind ist. Der faszinierende Jaron hat zwar durch seinen Verrat ihr Vertrauen schwer erschüttert, doch erweist er sich plötzlich als Retter in höchster Not. Zugleich erwachen in Melia unheimliche Kräfte, die sie weder erklären noch kontrollieren kann. Um herauszufinden, welche düsteren Mächte ihre Welt in den Abgrund zu reißen drohen, müssen Melia und Jaron den gefährlichen Weg in die Stadt der Verstoßenen auf sich nehmen …

Meine Meinung

Band 2 setzt nahtlos dort an, wo Band 1 endete. Schon die ersten Seiten stellen klar, dass es in „Stadt der Verstoßenen“ nicht zimperlich zugeht. Bereits im ersten Band erwiesen sich die gegensätzlichen Orte Mentira, die Stadt der Lügen, und Sombra, die Stadt der Intrigen, als unsichere Pflaster. Im zweiten Band entfaltet die Autorin nun so richtig ihre düstere Zukunftsvision, die ihre Heldin Melia nebst Ruby, Nathan und Jaron durch alptraumhaftes Ödland bis hin nach Sedimento, der Stadt der Verstoßenen führt. Das zentrale Thema der Geschichte ist natürlich die Macht des Auges, welche insbesondere Melia in diesem Band zu schaffen macht. Die Entwicklungen sind überraschend und als besonders gelungen erweist sich das Ende, welches die Geschichte nicht nur rund abschließt, sondern auch den düsteren Ton der gesamten Dilogie perfekt einfängt.

Wie auch schon im ersten Band sind einige Passagen etwas ausführlicher geraten bzw. hätten gestrafft werden können, aber einerseits sind keine wirklichen inhaltlichen Längen auszumachen und andererseits ist es wohl auch schlicht der Stil der Autorin, etwas breiter angelegt zu erzählen. Der bildgewaltige Schreibstil von Christina Hiemer, der mit einem angenehm bissigen Humor angereichert ist, lässt die Seiten ohnehin nur so dahinfliegen.

Ein Wermutstropfen gibt es, der allerdings eher mit der Veröffentlichung und dem Verlag Impress zu tun hat. Unter der Kategorie „Atmosphärische Fantasy-Liebesgeschichte“ (Angabe) passt die Geschichte nun wirklich nicht. Leider wird sie als solche verkauft. Das spiegelt auch das Cover wieder. So schön es für sich betrachtet auch ist, vermittelt es einen falschen Eindruck von dem, was geboten wird. Weder passt das Kleid, noch ragt ein gotischer Turm in Sedimento in den Himmel. Hier hätte der Verlag Mut beweisen sollen, es als das verkaufen sollen, was es ist: Ein Dilogie, die durchaus einen Romance-Anteil enthält, aber mit ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Dystopie und Fantasy gleichzeitig noch so viel mehr bietet.

Fazit

„Stadt der Verstoßenen“ steht „Stadt der Lügen“ in nichts nach. Das Gesamtwerk „Mentira“ ist eine spannende Dilogie, die in einem faszinierenden Setting gekonnt Young Adult, Dystopie und düstere Fantasy mit einem Spritzer Romance verbindet. Absolute Leseempfehlung.

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