Rezension „Ihr Körper, das Schiff“ (Anthologie)

Die Zeiten, in denen deutsche Publikumsverlage regelmäßig als internationale SF-Kurzgeschichten-Gourmets agierten, sind lange vorbei. Insbesondere die Lücke, die der langjährige Heyne-SF-Redakteur Wolfgang Jeschke vor über zwei Jahrzehnten hinterließ, konnte trotz gelegentlicher Ambitionen kleiner und großer Verlage – erinnert sei an »Zions Fiction« (SF aus Israel), »Die Sterne leuchten am Erdenhimmel« (SF aus Südkorea) oder »Zerbrochene Sterne« (SF aus China) – bislang nicht gefüllt werden. Mit »Ihr Körper, das Schiff« ist kürzlich eine Anthologie erschienen, die diesem Missstand auf dem deutschen Buchmarkt erneut entgegentritt: 15 internationale, sorgfältig ausgewählte SF-Kleinode aus den Jahren 2023 und 2024, darunter die mit einem Hugo-Award ausgezeichnete Novelle »Das Jahr ohne Sonnenschein« von Naomi Kritzer.
Bei der Besprechung von Anthologien wird man dazu verführt, zwei Beobachtungen zu erwähnen, die ich, das Klischee brechend, voranstellen möchten: Nicht jede Geschichte trifft den persönlichen Geschmack, und selten sind alle Beiträge auf demselben Qualitätsniveau. Beides trifft subjektiv auf »Ihr Körper, das Schiff« zu, doch aufgrund der Güte der Sammlung muss ich dies ein Stück weit relativieren. Selbst den Geschichten, die mir weniger gaben, konnte ich aufgrund von inhaltlichen Details, anregenden Gedanken oder experimenteller Stilistik etwas abgewinnen. Die handwerklichen Unterschiede über die gesamte Sammlung hinweg sind marginal – keiner der Texte gibt sich sprachlich, strukturell oder inhaltlich die Blöße.
Richtig gute SF-Geschichten zeichnen sich nicht nur durch gute Unterhaltung, interessante Charaktere, einen gefälligen Stil und wohldurchdachte Spekulation aus – sie regen darüber hinaus Gedankengänge an, fordern ein Verlassen der eigenen Komfortzone heraus und lassen die eigenen Überzeugungen ein Stück weit hinterfragen. Nach meiner Auffassung gelingt dies dem Gros der Beiträge von »Ihr Körper, das Schiff«. Die unterschiedliche kulturelle, ethnische, identitäre und gesellschaftliche Prägung der einzelnen Autor:innen trug dazu bei, dass die Anthologie zusätzlich ein stimmlich vielfältiges Gesamtkunstwerk wurde.
Die Geschichten im Einzelnen:
»Pinocchio Photography« von Angela Liu spielt in naher Zukunft. Die Medizinstudentin Mei Chen präpariert die Körper von Verstorbenen für die Post-mortem-Fotografie. Diese erfreut sich großer Beliebtheit, erlaubt sie doch die Anwesenheit Verstorbener bei wichtigen Anlässen der Hinterbliebenen. – Eingedenk der derzeit in den Sozialen Medien immer stärker kursierenden KI-Videos, die Personen auf alten Fotografien verblüffend realistisch animieren, wirkt Angela Lius Idee nicht zu weit hergeholt. Persönlich stößt mich die Vorstellung, Verstorbene in marionettenhafter Form oder als Illusion für die Lebenden zu inszenieren, ab. Ob die spekulative Post-mortem-Fotografie für manche Hinterbliebenen eine Art der Trauerbewältigung wäre, möchte ich jedoch nicht allgemeingültig in Abrede stellen. Handwerklich gibt es nichts zu beanstanden. Sprachlich angenehm, zeichnet die Autorin die drei Charaktere der Familie Chen prägnant und lebensnah. Mit feinen, beiläufig eingestreuten Details über die Beziehung der Eltern von Mei, sowie das beschriebene Verhältnis der Protagonistin zu den beiden, beweist Angela Liu eine gute Beobachtungsgabe für die menschliche Natur.
»In Erinnerungen ertrinken wir« (Kelsea Yu): Die Besatzung der Delphine Station, einer Forschungseinrichtung auf dem Grund eines Ozeans, ist von der überirdischen Welt abgeschnitten. Pragmatismus und die Konzentration auf den wissenschaftlichen Auftrag – essbare bzw. nutzbringende Pflanzen zu finden –, bestimmen den Alltag. Eines Tages entdeckt die Forscherin Rosalie eine essbare Pflanze, die schon bald auf den Namen »Herzblatt« getauft wird: Sie schmeckt für jeden immer wie ein Essen, das sie in ihrer Kindheit geliebt haben. – Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die sich weniger dem Setting einer Welt im Klimawandel-Chaos widmet, sondern den Fokus auf Trauer und Verlust setzt. Über den MacGuffin des Herzblatts sollte nicht allzu viel nachgedacht, sondern als phantastisches Element akzeptiert werden. Die Stärke des Textes liegt für mich in der intensiven Schilderung der Beziehung von Rosalie und ihrem vermutlich verstorbenen Lebensgefährten Alex, die zwar gefühlvoll, aber glücklicherweise nicht kitschig geriet, sowie in dem schlussendlich überraschenden Ausgang der Geschichte.
»Brutparatismus« (Auston Habershaw): Der Thorroid Faceless, ein formwandelndes Wesen, wird von den Thraads engagiert, den Lhassa-Invasor Naythis Zonto zu ermorden. Der Umstand, dass die Lhassa an den Thraads einen Genozid verübten, hält ihn nicht von seinem Auftrag ab. – Eine detailverliebte, bildgewaltige und spannend erzählte Geschichte, die mich mit der fremdartigen Zeichnung der Hauptfigur faszinierte. Die Detailfülle erfordert ein aufmerksames Lesen, doch Längen konnte ich nicht ausmachen. Im Gegenteil: Gerade weil Faceless in dieser Geschichte nichts zu verlieren hat, und auf niemanden Rücksicht nehmen muss, bleibt der Ausgang bis zum Schluss offen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem der Formwandler in der Station der Lhassa ist, wird bis zum Schluss konstant die Spannungsschraube angezogen.
»Ich werde dein Spiegel sein« (Rebecca Schneider): Der geschlechtsneutrale Android Mare wurde auf einem Kolonieplaneten geschaffen, der von einem hartnäckigen Virus gebeutelt wird. Als Mare Dienst in einem Krankenhaus absolviert, erregt der Android die Aufmerksamkeit der Behörden. Mares Status als selbstbestimmende Person wird thematisiert. – Die Frage, ob es sich bei Androiden / Künstliche Menschen um sich selbst bewusste Lebensformen oder um fortgeschrittene Roboter, die sich lediglich innerhalb ihrer Programmierung bewegen und entwickeln können, handelt, wird oft gestellt. Der Autorin gelingt es leider nicht, diese Gratwanderung in der Figur Mare zu spiegeln, denn Mare wird schon früh in der Geschichte ziemlich eindeutig als sich selbst bewusste Persönlichkeit gezeichnet. Der Beziehung zwischen Mare und ihrer Ziehmutter Nira Ojoa wird zu wenig Raum gegeben, um überzeugen zu können. Was bleibt ist eine sprachlich schöne und flüssig erzählte, aber wenig originelle Geschichte.
»Sieh es als Chance« (J. A. W. McCarthy): Millie bekommt von ihren Eltern ein InteriMate in Form eines Jungen zugeschickt. InteriMates sind real wirkende, künstliche Menschen, die eine voll ausgebildete Persönlichkeit haben, und sich nach etwa 30 Tagen von selbst zu zersetzen beginnen. Die Zeit, die Millie mit Harold verbringt, konfrontiert sie mit ihrer verdrängten Vergangenheit. – Von der ersten Seite an wird klar, dass das Verhältnis zwischen Millie und ihren Eltern mehr als kompliziert ist. Der weitere Verlauf der Geschichte offenbart, dass Millie als Kind Hilfe und Verständnis gebraucht hätte, jedoch das absolute Gegenteil erfuhr. Die Entwicklung von Harold sowie der kurze Lebenszyklus der InteriMates erscheint mir unrealistisch, doch die Geschichte ist derart intensiv und schonungslos erzählt, dass ich dieses Konstrukt dafür akzeptieren kann.
In »Die Leiden des neuen Zeitalters« von Katherine Ewell nutzt Marie jede wissenschaftliche Möglichkeit, um ihr Leben zu verlängern. Der Preis für die Langlebigkeit ist jedoch das Verschwimmen der Jahrzehnte, der Verlust der Liebsten und eine triste, rein auf das Überleben fokussierte Gegenwart. – Eine Geschichte, die mich zwiespältig zurücklässt. Sie ist einfühlsam und weiß insbesondere stilistisch zu überzeugen. Die Schilderung durch die Ich-Perspektive von Marie dürfte durch die abschweifenden Gedanken und teils widersprüchlichen Aussagen jedem vertraut sein, der bereits Erfahrungen mit Menschen hatte, die an (Alters)Demenz leiden. Bei der Haushaltshilfe Eveline, die Marie ein ums andere Mal herausfordert, lässt die Geschichte für mich offen, ob es diese Person tatsächlich gibt oder sie von Marie herbei halluziniert wurde. Die Geschichte nimmt den Standpunkt ein, dass Langlebigkeit aufgrund des Verlusts der Liebsten und dem Verschwimmen von präzisen Erinnerungen zu vagen Gedankenfetzen, letztendlich nicht erstrebenswert ist. Das ist im individuellen Fall von Marie nachvollziehbar, aber als These gegen Langlebigkeit eher schwach argumentiert – die Geschichte funktioniert, weil es den toten Gatten gibt und niemand in Maries Umfeld, inkl. ihrer Kinder, die Langlebigkeit anstrebt. Die Frage, ob unsere kognitiven Fähigkeiten bei einer Funktionsverlängerung der biologischen Maschinerie mitziehen können, wird erklärungslos verneint.
»Plötzliches Verhängnis« von Natasha King ist eine von zwei Geschichten in dieser Sammlung, mit denen ich wenig anfangen konnte. Die erzählende Person ist in der Lage, ihr Bewusstsein in andere Körper zu transferieren, und das dort vorhandene Bewusstsein zu unterdrücken. Im kürzlich übernommenen Körper eines Jungen berichtet die erzählende Person von ihrer Gefangennahme durch ein Individuum, das als »der Nero« bezeichnet wird. Die Schilderungen wirken gehetzt und bisweilen abschweifend. Es entsteht der Eindruck, als würde die erzählende Person hastig und sprunghaft zu uns sprechen, während sie selbst gerade nicht ganz beieinander ist. Das ist gewollt und gut umgesetzt, aber ausgesprochen sperrig zu lesen. Worauf die Geschichte, deren Schilderungen der Übernahme sicher nicht zufällig Wortwahl und Formulierungen einer Vergewaltigung gebrauchen, hinausläuft, erschließt sich mir leider nicht.
»Erinnerungen an verlorene Erinnerungen« (Mahmud El Sayed): Eine außerirdische Spezies, die nur als Crablegs bezeichnet wird, hat die Erde aufgrund ihrer technologischen Überlegenheit leicht übernehmen können. Das Leben hat sich, abgesehen von der Abschaltung des Internets, für die Menschheit im Großen und Ganzen nicht verändert. Die neuen Herren sind allerdings an etwas ganz Bestimmten interessiert sind: Erinnerungen. Jährlich ist eine Steuer fällig, Erinnerungen können jedoch auch an sie verkauft werden. Der 27jährige Ahmed muss nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen erkrankten Vater zahlen. Da dieser im Sterben liegt und seine letzte Ruhe in der Heimat finden möchte, trifft Ahmed aus finanziellen Gründen eine schwere Entscheidung. –
Als Leser habe mich bei jeder Erinnerung, die Ahmed bereits verkauft hat, gefragt, wie viele Erinnerungen weniger es braucht, bis man jemand ganz anderes wäre. Ahmed ist sich dessen, was er freiwillig aufgab, nur noch durch Stichpunkte in seinem Notizbuch bewusst. In einer Schlüsselszene wird jedoch eindringlich geschildert, dass bei Erinnerungen nicht nur reine Fakten zählen, sondern das eigene Erleben den Unterschied macht. Wer sind wir ohne Erinnerungen? Und ab wann wäre man erinnerungstechnisch »bankrott«? Für mich ist Mahmud El Sayeds Geschichte das Highlight der Anthologie.
Die titelstellende Geschichte »Ihr Körper, das Schiff« von Z. K. Abraham nimmt sich mit der langen Reise durchs All einem klassischen Setting an. Geschichten über (ankommende) Generationenraumer gibt es viele, und in den meisten davon wird die Ankunft am Ziel gefeiert oder gar als Erlösung betrachtet. Für uns Menschen der Gegenwart, die wir einen »endlosen« Himmel über uns gewohnt sind, sind das verständliche Reaktionen. Dabei vergessen wir, dass die späten Generationen auf diesen Raumschiffen unser planetares Dasein nie kennengelernt haben – und vielleicht auch gar nicht anstreben. Oder aber eine tiefe Zuneigung zu ihrer unnatürlichen Heimat entwickelt haben. Die Geschichte rückt eine junge Ingenieurin, die ihr fliegendes Zuhause nicht aufgeben möchte, ins Zentrum des Geschehens. Auch wenn der Schluss erahnt werden kann, ist diese Story aufgrund der psychologisch interessant konzeptionierten Hauptfigur sowie der gesellschaftlichen Zeichnung der »fliegenden Stadt« für mich ein Highlight dieser Sammlung.
»Frank Peterson kommt nach Hause« (Michael Teasdale): Frank Peterson wurde ermordet. Seine Firma hat jedoch in einer Cloud genug Erinnerungen, um eine Golem-Kopie von ihm anfertigen zu können. Seine Familie scheint wenig begeistert über seine »Rückkehr« zu sein, was den künstlichen Frank zum Nachforschen bringt: Wer könnte ihn ermordet haben? Und warum hat sich sein natürlicher Vorgänger vor seinem Tod immer wieder von der Cloud getrennt? – Nach einem eher gemächlichen Einstieg, der vor allem der Exposition dient, gewinnt Michael Teasdales Kurzkrimi schnell an Spannung. Die Wahrheit, hinter die der künstliche Frank kommt, könnte von routinierten Krimilesern erahnt werden. Nachdenklich stimmt jedoch, welche Entscheidungen der Golem mit dem erworbenen Wissen trifft.
»In den Tagen danach« (Frank Ward): Das ältere Ehepaar Nguyen ist alters- und krankheitsbedingt dem Tode nahe. Sybil Merton bietet sich über die Konvention an, das Kind der Nyugens in ihre Obhut zu nehmen. Es ist ein besonderes Kind, so wie Sybil eine besondere Frau ist. – Es gibt Geschichten, die von einem zweiten Lesen profitieren. Dass ich »In den Tagen danach« tatsächlich ein zweites Mal lesen wollte, spricht für dieses Kleinod. Frank Ward hat einen sehr ansprechenden Stil, der gefällig zu lesen ist, sprachliche Finessen jedoch nicht vernachlässigt. Ob relative Unsterblichkeit ein Fluch oder ein Segen wäre, kann lange diskutiert werden. Wir dürften uns darüber einig sein, dass sie im tiefsten, biologischen Winter eher weniger erstrebenswert wäre – ganz sicher aber vor dem Erreichen eines gewissen körperlich-geistigen Zustands. Selbst das biologisch beste Lebensalter wird vor Herausforderungen stellen. Dies ist es, worüber Frank Ward wohlüberlegt mit Sybil in einfühlsamer, ruhiger Weise erzählt.
»Scarlett« (Everdeen Mason): Jon arbeitet an der KI Scarlett, die zunächst einen Körper und dieser schließlich auch Rezeptoren erhält. Für Jon ist seine Schöpfung nicht nur Arbeit, sondern auch ein Kunstwerk. – Die zweite Geschichte, mit der ich wenig anfangen konnte. Sie hat einen schönen Twist, da zunächst viele Klischees reproduziert werden, um mit dem (fiesen) Ende dann doch passend zu überraschen. Allerdings tritt mir die Geschichte für ihre Pointe zu lange auf der Stelle, und beide Handlungstragende sind mir zu oberflächlich und distanziert gezeichnet.
»In der Angelegenheit Homo Sapiens« (Kel Coleman): In dieser sehr kurzen Geschichte diskutieren zwei künstliche Wesen über die Möglichkeit der Wiederauferstehung ihrer Schöpferspezies – der Menschen. Ein sprachlich angenehmes Kleinod, bei dem es Kel Coleman gelang, ihre beiden Protagonisten mit wenigen Sätzen gut zu charakterisieren. Auch die Dialogführung weiß zu gefallen. Leider hält die Geschichte für mich nicht einen neuen oder nachhallenden Gedanken bereit.
»Dein kleines Licht« (Jana Bianchi): Eine schwangere Ingenieurin ist die einzige Überlebende auf einem Generationenraumer – abgesehen von einem zu Untersuchungszwecken gefangen genommenen, tierartigem Alien. Von den anderen Schiffen ist keine Hilfe zu erwarten, und so schaut die Überlebende desillusioniert gleichermaßen ihrem Tod und der Geburt des Kindes entgegen. – Ein sprachlich angenehmes Kammerspiel, welches besonders durch Atmosphäre punktet. Die Schilderung im Präsens schafft Spannung, doch es ist die Entwicklung der Protagonistin, die durch Erlebnisse eine bessere, hoffnungsvolle Sichtweise gewinnt, was diese Geschichte besonders auszeichnet.
»Das Jahr ohne Sonnenschein« von Naomi Kritzer spielt in nicht bezifferter, naher Zukunft in den USA. Klimatische Veränderungen sorgen für massive Störungen im Alltagsleben, da eine geregelte Versorgung nicht mehr flächendeckend sichergestellt werden kann. Nach einem anfänglichen Schockzustand organisiert sich eine Nachbarschaft autark. – Es ist wohl der überwiegend kulturpessimistischen Einstellung um uns herum geschuldet, dass mir die Geschichte beim ersten Lesen zu konfliktfrei und warmherzig anmutete. Aber das ist es eben, was den Kern dieser Erzählung ausmacht: Einstellungssache. Die Autorin zeichnet in ihrer Geschichte kein reines Wunschdenken, sondern schildert eindrucksvoll, wie ganz gewöhnliche Menschen – mit mal mehr, mal weniger ausgeprägten Fähig- und Fertigkeiten – miteinander umgehen könnten, wenn sie sich ein Stück weit aus einem negativen Mindset lösen. Gewissermaßen ist Naomi Kritzers Geschichte ein Plädoyer für Hilfe zur Selbsthilfe. Sprachlich ist das Ganze sehr angenehm und spiegelt, ganz im Ton der Geschichte, mit dezenten, stilistischen Finessen das Talent der Verfasserin zum unaufgeregten Erzählen. Die Auszeichnung mit dem Hugo-Award 2024 ist definitiv berechtigt.
Fazit: »Ihr Körper, das Schiff« begeistert mit Abwechslung und einer konstant hohen Qualität der Beiträge. Als Gesamtkunstwerk gibt die Sammlung einen guten Einblick, was in den letzten Jahren im internationalen bzw. angloamerikanischen Raum unter moderner Science-Fiction verstanden wird. Meinerseits eine uneingeschränkte Leseempfehlung, verbunden mit dem Wunsch, dass diese Anthologie im Verlag den Auftakt für eine regelmäßige Reihe bilden wird.
Link zur Verlagsseite: Ihr Körper, das Schiff – A7L Books