Rezension – „Die Ring-Chroniken“, Bd. 2: „Befreit“

Rezension – „Die Ring-Chroniken“, Bd. 2: „Befreit“

In wenigen Wochen, am 12. Juni, erscheint mit „Berufen“ der dritte und abschließende Band von Erin Lenaris‘ „Die Ring-Chroniken“. Zeit, einen Blick auf den mittleren Teil der Trilogie zu werfen.

Klappentext

Das Lügengebäude ist eingestürzt.
Wen begräbt es unter seinen Trümmern?
Emony ist ein lebender Lügendetektor – jeder Schwindel brennt in ihren Ohren wie hundert Ameisenbisse. Als Wahrheitsfinderin entlarvte sie die skrupellosen Geschäfte des WERT-Konzerns mit dem lebenswichtigen Wasser in der Rauring-Wüste. Doch kaum hat sie sich den rebellischen Ringbrechern angeschlossen, wird ihre große Liebe Kohen verhaftet und zum Tode verurteilt. Emony setzt alles daran, ihn vor der Hinrichtung zu bewahren. Doch wie perfide WERT wirklich ist, wird erst nach und nach klar …

Meine Meinung

Der zweite Band ist zumeist der undankbarste Teil einer jeden Trilogie. Er muss das Finale vorbereiten und die Spannung steigern, hat allerdings den Nachteil, die Gesamtgeschichte nicht abschließen zu dürfen. Den Cliffhanger am Schluss erwartet man als Leser sowieso. Wie hat die Autorin diesen unglücklichen Umstand gelöst? Geradezu phänomenal. „Befreit“ arbeitet nicht nur auf erwähnten – und gelungenen – Cliffhanger hin, sondern enthält eine faustdicke Enthüllung, mit der ich, so logisch sie ist,– absolut nicht gerechnet habe. Um Spoiler zu vermeiden, gebe ich keinerlei Hinweis, aber es lässt mich den dritten Band mit Spannung erwarten, da es die Karten für WERT und die Ringbrecher neu mischt.

Ansonsten zeichnet „Befreit“ dieselben Stärken aus, die bereits „Begabt“ zu einem Lesevergnügen machten: Eine starke Protagonistin, sympathische Charaktere, ein durchdachtes Setting und ein einfach gehaltener, aber abwechslungsreicher Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Gerade das letzte Drittel, in dem die Ringbrecher in den offenen Widerstand gegen den WERT-Konzern treten, ist ein Seitenrausch. Der Autorin gelang mit der Darstellung der Stadt Polaris und des Regenrings erneut eine subtile Gesellschaftskritik, die ohne erhobenen Zeigefinger daherkommt. Als einziger Kritikpunkt sei angemerkt, dass die Handlung in der ersten Hälfte ein bisschen zu langsam voranschreitet und Straffungen sinnvoll gewesen wären.

Fazit: Wer an „Maze Runner“, „Die Tribute von Panem“ oder „Die Bestimmung“ Gefallen fand, wird an den „Ring-Chroniken“ seine Freude haben. Der zweite Band hält das starke Niveau des Auftakts und lässt mich den Abschluss der Reihe mit Spannung erwarten.

Buchdaten

Erschienen im Tagträumer Verlag
ISBN: 978-3-946843-1
Preis SC: 16,90 €
auch als E-Book erhältlich

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